Garrett und Nancy

Die Pizza war auch kalt ein Genuss. Einfach zu viel Fettträgermasse drin, als dass man sich über den Geschmack Gedanken machen müsste. Das Ziel des heutigen Abends ist also die Mint Bar. Eine uralte Einrichtung für Cowboys und Cowgirls, eröffnet 1907. Ich bin ganz aufgeregt. Vor allem habe ich Angst ob der Preise. Egal- is Urlaub. 


Vorher.

Wir betreten die Bar und ich habe mich sofort verknallt. Meine Güte ist das schön da drin. Eine lange Theke mit Hockern, was ja erst mal nichts Ungewöhnliches ist. 


Mittendrin.

Wir setzen uns an die Theke. Ich frage die entzückende Bedienung nach einer Karte- es gibt keine. Auch gut. Bestellung aufgegeben, eine Margarita mit Salzrand und ein Gin in Tonic. Ewig drauf gefreut. Die Entzückende fragt mich, wie strong ich die Margarita haben möchte und ich höre mich „Very Strong“ sagen. Na dann mal gute Nacht. Wir sitzen und staunen und begucken die vielen ausgestopften Tier um uns rum. Das ist nicht für jeden was, das weiß ich, aber hier ist es total normal. Die haben hier sogar einzig Fernsehsender mit Jägerei wie Kochsendungen. Im hinteren Teil gibt es ganz bezaubernde Sitznischen. Sehr gemütlich alles. Die Wände im hinteren Teil sind mit Holz vertäfelt und diese bestehen aus etwa 20×20 cm großen Quadraten. In diesen stehen lauter Buchstaben und Zeichen drin. Keinen Schimmer was das bedeutet. Die Musik ist super. Country wer hätte das gedacht. Nach der Zweiten Bestellung betritt ein Pärchen die Bar. Er mit Cowboyhut, Hemd, Jeans, Cowboystiefel, Bart und Brille. Sie mit Blüschen, grauen halblangen Haaren, sehr freundlich dreinschauend. Sie setzen sich neben uns und das unglaubliche passiert. Ich komme mit der Frau ins Gespräch. Unbelievable! Sie erzählt, dass sie aus Buffalo kommt und der Herr her New Boyfriend ist. Wie süß die sind. Nun kommen wir alle viere ins Plauschen. Also was eben so geht mit meinen Kenntnissen. Ich schlage mich ganz gut finde ich. Unsere neuen amerikanischen Freunde heißen Garrett und Nancy. Seine Vorfahren kommen- wer hätte es gedacht- aus Deutschland. Genauer gesagt aus Bayern. Wir sprechen über Gemeinsamkeiten von Bayern und Texanern und über Wyoming. Über the middle of nowhere- Nebraska. Über Filme wie z.B. den Weihnachtsfilm Schöne Bescherung mit den Griswold’s in dem Eggnog getrunken wird. Ganz großartig. Wie alte Freunde plauschen wir und ich frage mal so beiläufig, was man denn hier so arbeitet um zu leben. Hätte mich ja mal interessiert. Nancy will an das Thema nicht so richtig ran. Socialworker gibt es hier natürlich auch. Aber Dog Trainer und Bahavior Advisor braucht hier kein Mensch. Egal. Ein Gehimnis wird dann auch noch von Garrett gelüftet. Die ganzen Buchstaben und Zeichen sind die Initialen der Rancher die dem Vieh auf den Hintern gebrandet werden. Interessant. Nancy muss früh raus und möchte nach Hause. Es ist auch schon spät geworden. Garrett schreibt uns seine Telefonnummer und seine E-Mailadresse auf. Wie toll. Wir verabschieden uns und wir deuten der Kellnerin, dass wir zahlen möchten. So günstig habe ich sonst nur in einer Happy Hour bei Pepe’s getrunken. Eine Margarita 6$- ich bleibe für immer. 


Nachher.

Auf dem Rückweg kehren wir noch in der Rainbow Bar auf ein Bier ein. Auch ganz schön. Junge Einheimische spielen Billard und trinken Bier. Nach jedem Bierchen wird in den Alkoholpuster gepustet. Wenn die Promillezahl noch passt, wird sich abgeklatscht und neues bestellt. Süß. In der anderen Ecke findet ein Junggesellinnenabschied statt. Nicht ganz das, was wir so gewohnt sind, aber was soll man hier auch anderes machen. Wir schlendern zurück ins Hotel. Unser Zimmer liegt am Indoorpool. Auf einem Schild steht „Unter 18 Jahren Benutzung nur in Begleitung von Erwachsenen“. Verrückt! Autofahren darf man hier ab 16, aber einen Pool benutzen?

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