Noch mal Yellowstone

Wir sind noch immer im Yellowstone NP. Er steht noch und die zahlreichen Earthquakes (Erdbeben), die es hier im Moment gibt sind (Gott Lob) nicht zu spüren. Am 16. Juni war hier eins und zwar sehr zu spüren. Stärke 5 auf der Richterskala. Bis auf verschreckte Touristen hat es aber nichts hinterlassen. Zunächst-  die Reifendruckproblematik ist nicht wieder aufgetaucht. Alles im Lot. Gestern sind wir also um 4.30 Uhr hoch. In diesem Hotel, in dessen Zimmer das sich Premium Lodge nennt, ist die Kaffeemaschine ebenso wie der Kaffee eine Katastrophe. Kategorie, Kaffee gehabt, aber kann nicht als solcher gezählt werden. Kurze Dusche zum klar kommen. Es ist noch fast dunkel draußen. Kram zusammengepackt, was man so braucht und zum Auto. Ich berichtete ja schon, dass es mit 3 Grad Celsius nicht besonders warm war. Wir fahren los, Gatte fährt halb in einen Elch oder Wapiti. Spielt keine Rolle, is riesig son Vieh. Der Park hat zwei Loops, die übereinander wie eine acht verlaufen. Wir fahren in Richtung Norden, entgegen dem Uhrzeigersinn. Der ganze Park ist von heißen Quellen übersät und wenn es in der Frühe kalt ist und der heiße Dampf aus der Erde aufsteigt, dann dampft das aber mal so richtig! Sieht so aus, als würde es überall brennen. Es entstehen schöne Sonnenaufgangfotos. Nu wird es heller. Vom Auto aus kann man immer wieder Bisons stehen oder liegen sehen. Wir halten an wo es mächtig dampft- den Mud Volcanos. Das sind Matschfützen die blubbern, dampfen und stinken. Der Parkplatz ist leer, bis auf den Toilettensaubermachmann. Man kann hier eigentlich nicht direkt von Toiletten sprechen. Es sind eher Häuschen mit einem Loch drinnen und auf dem Loch steht ein Klobecken aus Plastik mit Klobrille. Für Leute, die das nicht kennen, gibt es freundlicherweise Aufkleber, dass man das ganze nicht auf der Klobrille stehend benutzt, sondern sitzend gebraucht. Diese Klodinger werden wie ein Dixieklo auf Festivals mittels eines Hochdruckreinigers „sauber“ gemacht. Den Gestank der aus dem Loche kommt reduziert es nicht. Nun gut. Also wir sind die einzigen Besuchenden und freuen uns über die lustigen Schlammblubber. Dort entstand auch das Bild vom Dragon Mouth (Bild weiter unten). Weiter geht’s. Noch immer keinen richtigen (!) Kaffee gehabt. Hat ja noch nix offen hier. Weiter in Richtung Norden kommt das Hayden Valley. Im Winter kann man hier sicher Wölfe über die Schneedecke laufen sehen. Zumindest mutet es so an. Wir sehen eine kleine Herde Bisons mit Jungtieren. Das Valley ist ein Traum. Man soll es ja nicht für möglich halten, aber im Yellowstone gibt es richtig tiefe Canyons. Auf dem Parkplatz des Grand Canyon of der Yellowstone steht schon ein PKW. Der Canyon beherbergt große Wasserfälle, sogar an mehreren Stellen. Habe ich erwähnt, dass er tief ist? Erst bestaunen wir den Canyon von der einen Seite, dann fahren wir ihn weiter hoch auf der anderen Seite. Nun ist es schon fast acht Uhr, gefühlte elf. Es wird gefrühstückt. Kaffee gekauft, Boritos von Walmart und Donuts. Auch von Walmart. Langsam kriechen die anderen Menschen aus ihren Löchern. Und es wird wärmer. Der Gatte erzählt was von einem Tree der soll schon Millionen Jahre alt sein und versteinert und was weiß ich. Der Besuch und der damit verbundene Fußmarsch war jetzt nicht soo. Petrified Tree- keine Sensation sagen wir mal. Auch wenn der Stummel vor 50 Millionen Jahren durch Asche mumifiziert wurde. Dafür sehen wir einen Amerikaner mit einem T-Shirt und der Aufschrift: Veterans before Refugees. Was denkt er, was seine Generationen vor ihm waren? Nun ja. Als wir so alleine durch den Wald gehen, kommen uns die Bären wieder in den Sinn, und dass wir kein Spray erkauft haben. Also reden wir laut! Das soll die verschrecken. Flöten und Pfeifen soll man nicht, sonst denkt der Bär… habe ich vergessen. Was ist mit lautem Singen? „When I’m calling you“ der Indian Lovecall https://www.youtube.com/watch?v=HBuk1HXcz1k&feature=share zum Beispiel. Wie in dem Mars Attacks Film, wo dann den Aliens der Kopf explodiert. Im Zweifel versuche ich das. Oben im Norden liegen die Mammoth Springs Terrassen. Sind weiß, weil Kalk. Ganz hübsch. Obwohl der Park riesig ist, nerven mich die Menschen. Liegt vermutlich daran, dass man sich mit ihnen die, für die Verhältnisse doch recht schmalen, Stege teilen muss. Gegen Mittag fahren wir wieder zurück zum Hotel. Der Weg ist dann doch weiter als gedacht. Meine Güte bin ich müüüüde. Mittagsschlaf. Ich wache übellaunig auf, weil mein Gatte verzweifelt versucht laut und lange eine Tafel Hershey’s Schokolade zu öffnen. Außerdem lärmt Gruppe von gefühlt 50 Peoplen auf dem Hotelflur. Was tun mit dem angefangenen Spätnachmittag? Es geht zum Old Faithful. Etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit. Als wir ankommen sitzen auf den Bänken drum rum einige Leute und warten. Wir setzen uns dazu und warten auch. Wir fragen die Nachbarin which time das denn losgehen soll. Sie meint um halb sieben. Komisch, es ist schon viertel nach. Egal. Warten. Es setzt sich ein kleines Mädchen vor uns auf den Steg und klopft unentwegt mit einem Stein auf dem Holz rum. Ahhh. Der Gatte fragt, ob wir das Warten mit einem Spiel überbrücken wollen. Ich sage auch noch ja. Primzahlen-sagen. Möp-möp-möp-4-möp-6-möp. Bei 19 verliere ich die Lust.Im Augenblick der Eruption, fängt es an zu regnen und die Darbietung des Kollegen war nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Wir fahren wieder ins Hotel. Es gibt Abendbrot: Salat, irgendwas wie Wurst aus einer Dose. Beim Rausholen bricht mein Messer ab. Dazu kleine Hähnchenbällchen, jeder 16 Stück. Und Maccaronisalat. Dazu ein Brot mit Frischkäse, dabei ist mit der Löffel abgebrochen. Fazit des Tages: Der frühe Vogel ist super, Einmalbesteck ist nur für ein mal. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert