Von Snowmass nach Montrose

Also dieses Snowmass. Es graut der Morgen und mir vorm Runterschleppen unserer Habe. Es musste nach Ansicht meines Gatten auch wirklich alles aus dem Auto raus wegen der Bären. Tatsächlich kam eine Meldung in den Nachrichten, dass ein kleiner Babybär in einem Auto saß. Ich weiß nicht, ob sie mit dem Bären auf dem Rücksitz erst mal ein paar Meilen gefahren sind? Ich stelle mir das sehr lustig vor. Ich habe seit wir hier angekommen sind schon immer sehr lustige Bärengeschichten im Kopf. Ich stelle mir vor, ich esse ein Sandwich und ein Bär tickt mir von hinten auf die Schulter und nimmt es mir weg. Wie bei Bugs Bunny. Das mit dem Frühstück stellt sich als Fakenews heraus. Keine Ahnung, was die Dame am Schalter von gestern genommen hat, aber die Dame von heute bestätigt mehrfach defenitly not Frühstück zu haben. Jetzt habe ich von Snowmass endgültig wenn schon nicht den Magen, aber die Nase voll. Eismaschine kaputt. Wir fahren nach Schleppen und Packen in Schräglage los. Um neun Uhr in der Frühe steht die High Society schon auf dem Glofplatz und golft. Wir fahren 3,5 Stunden in Richtung Süden. Ich habe gute und schlechte Nachrichten. Die Schlechte: Es kommen wieder Berichte und Bilder von Bergen. Die Gute: Es sind wunderschöne Bilder. Unser Weg führt uns in den Black Canyon of the Gunnison. Ein sehr tiefer, und an manchen Stellen nur 12 Meter breiter Canyon. Der Dunkelheit da unten und der Farbe verdankt er seinen Namen: schwarz. Der Weg führt uns durch die Rocky Mountains und es wird rauher je höher man kommt. Wirklich beeindruckende Gipfel mit Schnee drauf. Wir lassen die Höhen von mit unter 3600 Metern hinter uns. Wir passieren wieder kleine Ortschaften. Eine davon, Hotchkiss. Sie wirbt mit dem Slogan:“The friendliest Town around“. Da findet freitags immer Bingo statt. Ich befürchte, dass ist die einzige Attraktion. Ansonsten ganz entzückend und irgendwie weltentrückt. Irgendwie hat hier jede Stadt einen Slogan. Man hätte sie mal alle aufschreiben sollen. Wir fragen uns, wie die an die Sprüche kommen. Sitzen die da und malen das Ortseingangsschild und überlegen sich dann… hmmm was könnten wir da mal drauf schreiben? Wir machen uns eine Liste, welche Autokennzeichen uns noch fehlen. Ich könnte eine Krise kriegen, weil wir ja erst vor ein paar Tagen damit angefangen haben. Die uns fehlen- Montana, Idaho, South Dakota- ausgerechnet die, in denen wir ja nun Tage verbracht haben. Ob sich noch mal einer aus Montana im Süden verirrt? Sind ja nur so paar Leute da oben. Na wir werden sehen. Die Gegend hier ist von Kohlebergbau geprägt: Trump sei Dank. Die Täler sind voller Obst. Google hat sich eine streckenweise lustige Gegend für uns ausgesucht. Sehr spuky. Nach langem gejökel, kommen wir beim National Park an. Es scheint die Sonne, aber es ziehen dunkle Wolken auf. Mit ihnen böse Geräusche. Ein Gewitter. Muss ich ein Gewitter in den Bergen haben? Jetzt? Wir können einzigartige Ausblicke genießen, denn das Wetter ist auf der anderen Seite des Canyons. Auf uns scheint noch die Sonne. In diesen Teilen des Landes sind Gewitter am Nachmittag eher die Regel als die Ausnahme. Mit dem Regen hier ist es aber nicht so wie bei uns. Es regnet und danach scheint wieder die Sonne. Der Regen bleibt dann nicht gleich ein paar Tage. Wir nehmen uns die Zeit und filmen Blitze. Fotografieren is schlecht. 

Ein Blick in diesen Canyon ist umwerfend. Man kann das mit einem Bild nicht einfangen was man mit dem Auge sieht. Also ich jedenfalls nicht. Ich habe ihn mit der Fotokamera noch mal abgelichtet. Wer also Interesse hat…


Auf der Rücktour durch den Park erwischt uns der Regen dann auch. Und der Hagel. Und die Blitze. Wir fahren nach Montrose. Eine gar nicht mal so kleine Stadt mit netten Ecken. Unser Hotel, Quality Inn ist etwas abgerockt, aber in Ordnung. Mann muss ein bisschen gucken wo man hintritt, denn es wird neuer Teppich verlegt. Es ist schon wieder 16 Uhr. Da es ja kein Frühstück gab und wir nur Cracker im Auto hatten, kam Knast auf. Ich muss aber dazu sagen, dass die Cracker, die ich in Perfektion zuzubereiten verstehe, sehr lecker sind. Also man nehme einen Cracker und teile eine Scheibe Scheiblettenkäse in vier Teile. Dann ein Teil Käse auf den Cracker und oben drauf eine Scheibe Salami oder wahlweise Schinken. Mein Gatte sagt:“Wenn meine Gattin Cracker zubereitet sind sie leicht und bekömmlich“. Google verrät, dass es in der Gegend eine Brewery mit Pizzaofen gibt- Colorado Boy. Ja das ist es doch! Nichts wie hin. Tolle Pizza gegessen und Bier getrunken. Mir fällt zum wiederholten Male auf, dass hier eher Mozzarella auf der Pizza Anwendung findet. Schmeckt auch. Alles schön. Zurück im Hotel geht der Gatte schwimmen. Ich schreibe Blog. Im Anschluss gucken wir noch ein bisschen fern. Golden Girls zum Beispiel und King of Queens. Mir fällt auf, dass ich im Verstehen besser werde. Man muss in das Land selber fahren um die Sprache zu lernen. Ob ich für Aupaire zu alt bin?


Irgendwo in Colorado. Nur Google weiß wo. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert