Salt Lake City

Liebe Bloggemeinde. Ich hinke gerade etwas hinterher. Ich vermute, dass liegt an diesem nun folgenden Tag. Wir befinden uns in Salt Lake City, Utah. Es ist Freitag, der 7. Juli. Das Land Utah ist zu 63% mormonisch geprägt und die Hauptstadt Salt Lake City (im weiteren Verlauf SLC genannt) das Mekka der Mormonen. Wir kommen am Momonentum an dieser Stelle leider nicht vorbei- auch der Leser und die Leserin nicht. Ich werde versuchen in kurzen Worten die Geschichte zusammen zu fassen. Also: Es war ein mal ein 14 jähriger Bub und der wohnte irgendwo an der Ostküste Amerikas. Muss so bei New York gewesen sein. Diesem Bub ist ein Engel erschienen der Moroni hieß. Der erzählte dem Bengel, dass er, Moroni ein goldenes Buch versteckt hat 24 kg schwer, weil ja aus Gold.  Irgendwo vergraben. Und der Bube sollte das Buch ausgraben. Das aber nicht sofort, sondern ein paar Jahre später. Der Bub, er heisst Joseph Smith, bekam dann von Moroni noch irgendwelche Steine, mit Hilfe derer der Smith das Buch übersetzen sollte, weil das was da drin steht keiner lesen konnte. War wohl sehr geheim, so dass Moroni eigens dafür eine Sprache erfand. Ob Joseph bei der Übersetzung seine Füße in ein Kräuterfußbad gehalten hat ist nicht überliefert. Der Inhalt von Moronis goldenem Buch ist eine Fortführung und Ergänzung der Bibel. Auf Grund dieser Ergänzung gründete der Joseph dann 25 jährig eine neue Religion- das Mormonentum. Um was die uns geläufige Bibel nun genau ergänzt wird weiß ich nicht. Ich konnte und wollte nicht so tief in die Materie einsteigen. Fakt ist jedenfalls, dass Mitglieder der Gemeinde der Vielweiberei frönen konnten und dies und wohl noch ein paar andere Eigenheiten, brachte Probleme im Zusammenleben mit anderen Menschen mit sich. Die junge Gemiende musste woanders hin. Dann hatte Smith stunk , weil er eine Redaktion einer Zeitung angezündet hat oder so ähnlich. Darauf hat man ihn gelüncht, mit anderen Worten kalt gemacht. Es kam ein neuer Anführer Brigham Young. Er fand auch, dass es als Mormone nicht gut leben war und überlegte sich mit der Gemeinde woanders hin zu gehen. Sie marschierten also los. Weit. Als sie im unwirtlichsten Teil den sie finden konnten angekommen waren, rief Brigham Young aus: „THIS IS THE PLACE“, am Salzsee in Utah. Bis auf ein paar Ureinwohner war dort nichts. Sie fingen an eine Stadt aufzubauen. Alle Straßen so breit, dass ein vierspänniger Ochsenkarren bequem wenden konnte. Innerhalb der nächsten vierzig Jahre bauten sie einen Tempel.


Um diesen Tempel herum gibt es noch einige andere Gebäude, mächtig groß alles. Ich denke, es ist jedes und jeder Mormonen Traum ein mal hier in SLC gewesen zu sein. Schade nur, dass nicht alle Mormonen den heiligen Tempel betreten dürfen. Also nicht nur unsereins nicht, sondern die Mormonen nur wenn sie zum richtigen großen Käse gehören. Es gibt 12 lebende Apostel- die dürfen rein. Was den christlichen Glauben der Mormonen von unserem unterscheidet? Es gibt da ein paar unterschiede in der Geschichte. Es soll auf dem nordamerikanischen Kontinent bereits eine Migrantengruppe aus, ich glaube Israel oder so gegeben haben. Diese hatten Krieg mit anderen und wurden ausgelöcht. Der liebe Gott wurde darauf sehr böse und strafte die Sieger mit einer dunklen Hautfarbe. Ich befürchte, damit sind die Ureinwohner Amerikas gemeint. Dann glauben die Mormonen auch noch, dass Jesus Christus vor Himmelfahrt, in Amerika vorbei geschaut und die besagte ausgelöschte Gruppe besucht  hat. Wie alles amerikanische ist auch das Mormonentum recht bildlich und irgendwie drüber.

Adam und Eva haben bei den Mormonen Klamotten an. 

 

Dies steht in einer riesigen Kuppel, die Gestalt Jesu 2,5 Meter hoch, im Hintergrund läuft Musik. Klingt wie Wagnerchor. 

Das ist stichwortartig das, was ich von dem Ganzen behalten habe. Die Mormonen können sich durch gutes Verhalten einen guten, besseren und super guten Platz im Himmel ergattern. Bei ihnen sind Got, Jesu und der Heilige Geist nicht eins, sondern voneinander getrennt. Da heißt es klotzen und nicht kleckern wer bei Gott sein will. Die Vielweiberei, das mag noch interessant sein, ist seit ein paarJahrzehnten abgeschafft. Nur ein kleiner abgewandelter Teil lebt noch in solchen Gemeinschaften. Diese haben sich jüngst, das haben wir in der Zeitung gelesen, einen fiesen Virus oder eine Bakterie eingefangen. Bleibt noch zu sagen, dass Joseph das sauschwere Buch dem Engel Moroni wieder geben musste  und es somit weg ist. Wer weiß wo der Moroni das Buch wieder verbuddelt hat. Darüber will ich nicht klagen, die 10 Gebote Tafeln sind ja auch irgendwie wech.

Wir sind also morgens hoch und haben uns auf gemacht, um die Tempelanlagen zu besichtigen. Im Tabernakel soll um 12 Uhr ein Orgelkonzert stattfinden. Diese Orgel ist mit über 11.000 Pfeifen eine der größten Orgeln der Welt! Die Tocatta in den D-Moll wollen wir gerne anhören. Im Stadtkern, zu dem auch unser Hotel gehört, ist das Fahren mit der Straßenbahn kostenlos. Wir fahren zwei Haltestellen. Zunächst nehmen wir einen Imbiss ein. Ich hatte mich vertan. Ich bekam ein Sandwich, aber es bestand aus einem Croissant. Das fettigste Frühstück, das ich je hatte. Es ist mittags und schon sehr heiß. Aber keine belastende Hitze. Sie ist trocken. Sehr trocken. Das Konzert ist schön. Von außen sind nur 37 Pfeifen von der Orgel zu sehen. Der Orgelmann präsentiert noch die Akustik des Tabernakels in dem er eine Stecknadel fallen lässt und eine Zeitung zerreißt dann orgelt er los. Und ich hatte mich schon gefragt, was für ein Ritual das sein soll. Das Orgelspiel ist beeindruckend. 


Wir schlendern noch etwas herum und besuchen noch das Mormonen Visitor Center. Das ist eigentlich nicht nötig, weil überall Mitglieder stehen, die dich ansprechen und mit dir ins Gespräch kommen wollen. Eine große Bekehrungsmission haben die. Nach den geschichtlichen Abrissen waren wir dann auch durch. Sind dann im hiesigen Einkaufszentrum bummeln gewesen. Sehr hübsch. Also das können die Amerikaner, das mit den Zentren. Wir kehren ins Hotel zurück. Obwohl die Mormonen hier viele sind und sie keinen Alkohol trinken, fährt eine Bahn mit Bierwerbung vorbei. Es gibt zwar keine Microwave auf dem Zimmer, aber es gibt einen Walmart, bei dem es warme Speisen zum Mitnehmen zu kaufen gibt. Es ist offensichtlich wovon die Rede ist. Käsemaccaroni. Die Gegend und die Leute in diesem Teil der Stadt sind spooky. Und dann kauft uns ein Mann, auf den ich hier nicht weiter eingehen möchte, fast alle Maccharonis weg. Ich bin stinksauer. Wir kaufen also ein paar Dinge ein und fahren zurück ins Hotel und essen auf dem Zimmer. Um mein  Badekleid nicht völlig umsonst mitgenommen zu haben und weil es zum Baden mal nicht zu kalt ist, gehen wir an den Pool. Hach das ist schön. Besuch der Hotelbar in meinem neuen Kleid schwarz mit weißen Punkten auf ein Getränk. Noch ein bisschen amerikanisches Fernsehen und fertig für heute. 

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