Und noch mal Yellowstone

Heute morgen mal etwas länger gepennt-  bis 5 Uhr. Frühstück eingepackt in Box mit Eis. Immer noch unschlagbar das Prinzip. In ihr meine Snapples. Den Deckelinhalt habe ich leider nicht verstanden- fällt heute aus. Immer wenn wir zum Hotelparkplatz kommen ist der leer, wenn wir morgens losfahren sind noch alle Autos da. So soll es sein. Ich sage nichts zur Kaffeesituation. Hat sich nichts geändert. Wir sind unsicher was wir tun sollen und fahren erst mal den Loop im Uhrzeigersinn- also anders rum als wie gestern, gelle. Wir fahren zum Grand Prismatic Spring. Das ist das Ding, das man vorzugsweise von oben fotografiert kennt. Rund, in der Mitte blau und nach außen hin braun werdend. Das Ding, von dem ich immer dachte, es sei sonst wo auf der Welt aber nicht in Amerika und von dem ich dachte, dass ich es vermutlich nie in voller Pracht werde bewundern können. So war es auch heute. Die ganze Welt um das Midway Geyser Basin, in dem der Grand Prismatic Spring liegt, schwelgt in Dampf und Nebel. Es fühlt sich an wie eine Wattwanderung bei fiesem Wetter. Aber es köchelt neben einem hier und da und man geht durch warme und kalte Luftmassen. Es hört sich an wie Nudeln, die in einem Topf kochen. Einziger Vorteil- wenig Leute, weil Früh. Nachteil: nichts zu sehen. 


Es hilft nichts, wir müssen unseren Parkplatz verlassen und später wiederkommen. Der Park wird nicht verlassen ohne dieses Ding da gesehen zu haben. Punkt. Der Old Faithful befindet sich mit vielen anderen Geysieren im Südwestlichen Teil. Eine Strecke von 5 km Stegen warten auf uns. Als wir geparkt haben,  sitzen schon wieder Menschen vor dem Old Faithful und warten. Wie durch ein Wunder kommen wir genau zum Ausbruch dazu. Mit strahlend blauem Himmel und bester Laune präsentiert sich der Getreue vor unseren staunenden Augen. Es ist wirklich ein Erlebnis. Wir pilgern also los. Hier ein Geyser, da geblubber, dort schöne türkisfarbene Pools. Der Schönste der Morning Glory. 



Grotto Geyser, Ausbruch alle 1,5 bis 10 Stunden. Auf den Punkt angekommen.

Und dann kam  Daisy. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Ein kleiner süßer Geyser mit einer Spuckphase alle 14 Stunden. Auch da genau auf den Punkt angekommen. Sie ist wunderschön!


Es wird heiß und Schatten gibt es keinen. Und voll ist es geworden. Dieses Areal ist so das Populärste, was der Park zu bieten hat und das merkt man auch. Der Gatte schnackt mit einem Ranger, der zu berichten weiß, dass wenn er mit seiner Frau unterwegs ist, es auch immer ewig dauert, weil die Dame wohl alles fotografieren muss. Angeblich für eine Meile vier Stunden. Das finde ich übertrieben. Er wünscht meinem Gatten noch viel Glück. Hm. Ich fotografiere halt gern. Sonst würden ja auch nicht so tolle Bilder hinten raus kommen.


Die 5 Kilometer sind geschafft. Füße brennen, die Haut wo keine Sonnenmilch hingekommen ist auch. Aber wie es der Zufall so will, kommen wir wieder am Old Faithful vorbei und der legt schon wieder los. Wie verschwenderisch er doch heute mit uns ist. Ich nutze die Gelegenheit und fotografiere das Drumherum. 


Es ist irre, wie viele Menschen einfach sitzen und warten. Nicht auf Musik oder Sport sondern auf ein Naturereignis. Ist das Selfie allerdings gemacht gehen die meisten schon vor Abpfiff. Das Auto ist weg! Mir ist schwindelig, weil wir nicht genug zu Trinken dabei haben und mir sehr heiß ist unterm Hut. Der Gatte kann das Auto nicht finden. Der Parkplatz ist riesig und verteilt und voller weißer Wagen. Ich warte im Schatten. Die Zeit vergeht. Ich versuche vergeblich eine Libelle zu fotografieren. Dann der erlösende Ruf nach einer viertel Stunde suchen. Er hat es gefunden. Mein Gatte ist so pfiffig und alltagstauglich, dass er mit dem Autoschlüssel in der Hand immer auf „auf“ und „zu“ gedrückt hat, bis er das Hupen gehört hat. Das macht der SUV (SportUtilityVehicle) nämlich. Nun kommt es dicke. Haben wir uns doch geschworen das große, runde, bunte Ding noch zu besuchen. Mittagssonne, 80 Grad Fahrenheit (weiß die Celsius gerade nicht, aber heiß und ohne Schatten). Der Parkplatz, den wir heute morgen noch fast für uns alleine hatten, ist jetzt zum Bersten voll, die Schlange auf ihn drauf lang. Sehr wenig Parkmöglichkeit für diese Attraktion der Natur. Wir stehen eine halbe Stunde für einen Parkplatz an. Kein Problem, wir sind im Urlaub, ich esse einen Pudding mit dem letzten Löffel und der Gatte darauf einen Joghurt. Der Nebel ist natürlich verschwunden und es gibt viel zu sehen. Zum Beispiel Menschen die die Stege verstopfen mit Selfiestangen und Fotos machen von ganzen Gruppen und Kinderwagen und so weiter. Ich habe Angst vom Steg geschupst zu werden. Wir kommen oben an. Es ist krass. Der heiße Dampf vom Prismatic ist gefärbt von den Farben seines Wassers. Natürlich ist es nicht so, als würde man von oben rein schauen, aber es ist dennoch schön.



Es ist 14 Uhr, ich bin fertig mit Sachen angucken. Wir fahren Richtung Hotel und kehren in einer Grill Bude ein und essen Burger mit Pommes. Mir wäre jetzt nach Fernsehen, aber das gibt’s ja leider nicht. Dann schreibe ich Blog 🙂

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